Seltsam. Irgendwie muss ich bei diesem Spiel ständig an Dagobert Duck denken. Genauer gesagt an dessen Reichtum. Wie viel Taler hortet der reichste Entillionär der Welt nochmal in seinen Geldspeichern – siebenvierzig Fantastilliarden? Über 870 Fantastillionen Waffen, soviel grenzenlose Feuerkraft verspricht 2k Games für seinen bevorstehenden Ego-Shooter “Borderlands 2”. Wer soviel Zunder aushalten kann, und sich außerdem eine Vorliebe für Rollenspiel-Elemente und Comic-Look zuspricht, sollte sich im Spätsommer einige Wochen frei halten. Ab Mitte September gibt’s viel zu feuern auf PC, Playstation 3 und Xbox 360.
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Bolzen, Lauf, Abzug, Kaliber:
Aus Kombination dieser und weiterer Eigenschaften
sollen sich zig-Millionen Waffenvarianten ergeben.
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Und das kommt so, weil jemandes Ego wieder mal über dessen Verhältnisse hinauswächst. Niederträchtigkeit, dein Name sei diesmal Handsome Jack. Fünf Jahre nach den Ereignissen aus dem ersten “Borderlands” hat sich der Mittdreißiger mit dem einprägsamen Ziegenbärtchen die Führungsposition des allseits bekannten Waffenherstellers Hyperion unter den Nagel gerissen; und sich eigenmächtig zum Alleinherrscher über den Planeten Pandora aufgeschwungen. Als Rückendeckung dient ihm eine gigantische Mondbasis. Von dort aus pumpen Produktionsstraßen schier endlosen Roboter-Krieger-Nachschub in die Welt. Diese Terminator-Truppe nutzt Jack zur Unterdrückung der Bevölkerung. Es ist am Spieler, den Diktator in seine Schranken zu weisen. Er kann die Aufgabe alleine angehen. Oder Unterstützung suchen.
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Nahkampfmaschine Zer0 in Aktion: Er dient einer
der vier individualisierbaren Charakterklassen
zur Grundlage.
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Das zweite “Borderlands” versteht sich wieder als temporeicher Ego-Shooter, der außergewöhnlichen Tiefgang mit hoher Spielfreude verknüpft. Der visuelle Stil bleibt ein entscheidendes Merkmal: Figuren und Kulissen sehen aus, als wären sie einem Comic entsprungen. Helden und Gegner, Waffen und Explosionen sind durch markante Linienführung, ausgeprägte Schattierungen und knallbunte Flächen gekennzeichnet.
Beim Probespiel fällt auf, dass die Computergegner gewitzter vorgehen als im ersten “Borderlands”. Das Wachpersonal positioniert sich hinter Deckung und gibt mechanischen Kollegen den Vortritt.
Gerade im Online-Game mit einem Mitspieler sollte das zündende Gefechte ergeben. In einer Szene – erlebt im Rahmen der Spielpräsentation in München – verschanzen sich einiger Angreifer hinter einem “Gun Loader”, einem mannshohen Blechkamerad mit tödlichen Gatling-Kanonen. Ich bin mit Salvador unterwegs. Wohlplatzierte Treffer auf den Extremitäten schwächen den Gun Loader, die elektrisch geladene Torgue-Uzi macht ihn platt. Danach durchschlagen Projektile aus meiner Vladof-Säure-MG die Rüstung eines Soldaten. Zwei seiner Kameraden hechten unter panischem Geschrei zur Seite, als eine Granate hinter ihre Deckung purzelt. Ziemlich hübsch inszeniertes Actionballett. Schnell auch. Sollte mich häufiger tief durchatmen lassen.
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Die Kampagne ist allen spielbar; mit bis zu drei
Freunden und auf dem Splitscreen. Mitspieler
können in laufende Partien jederzeit ein-
und aussteigen.
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Was ich sonst noch mag
Die Grafik im Comicstil macht einen handwerklich hervorragenden Eindruck. Wer genau hinguckt, sieht sogar die Falten in der Kleidung knittern. Das Gameplay nimmt sich selbst nicht allzu ernst: Sprüche und Animations-Gags lockern das Spielgeschehen auf
Bisher gibt´s offenbar wenig zu meckern. Ich finde die Umriss-Zeichnungen an den Figuren etwas zu dick aufgetragen, das wirkt ein bisschen schwerfällig im Zusammenhang mit dem temporeichen Gameplay. Aber das ist Sache des Geschmacks.
Fazit
Im Herbst 2009 konnten wir uns in der Redaktion von 360 Live mit wirklich vielen tollen Games austoben. Trotzdem hing mir mein Kollege Jan Heinrich immer wieder mit “Borderlands” im Ohr. Wei geil das wäre, so spielbar und sowieso. Hatte immer das Gefühl, dass außer ihm kaum jemand “Borderlands” wirklich mitbekommen hat. Vielleicht macht´s ja diesmal die Runde. “Borderlands 2” macht alles noch ein bisschen größer, schöner und explosiver. Nicht zuletzt das experimentierfreudige Waffensystem könnte eine gewisse Suchtgefahr heraufbeschwören.
Wer mehr über die vier Charakterklassen oder die 870 Fantastillionen Waffenkombinationen wissen will: Dem lege ich meinen kompletten Bericht auf T-Online ans Herz legen. Vielen Dank an Markus Würstle für die Zusammenarbeit an den Texten!
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