Die Koop-Mission “Negotiator” macht
zwei Spieler zum integralen Bestandteil einer
ausgewachsenen Geiselbefreiung.
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Scheint´s hab ich im vergangenen Jahr während meiner Abwesenheit so einiges verpasst. Zum Beispiel den Auftritt von Lt. Colonel Rob Riggle. Der Kerl feiert am selben Tag und im selben Jahr Geburtstag wie ich, das macht ihn symphatisch. Alles andere? Naja, ich steh nicht so auf militärisches Hab-Acht-Getue. Aber genau dafür hat Activision Rob Riggle rekrutiert. Als ganzer Kerl für all jene Momente, wenn es irgendwas Neues aus dem “Call of Duty”-Universum zu bewerben gibt. Ein ganz kleines bisschen so wie früher “Wild Bill” Stealey. Jedenfalls, neulich hatte ich also meine erste Begegnung mit Rob Riggle. In einem Werbevideo auf der “Call of Duty”-Webseite rennt mir der Kerl mit einer Maschinenkanone entgegen und brüllt, ich solle ihm folgen. Ich tu´s notgedrungen, schließlich soll ich für T-Online einen Bericht über neuen Stoff für “Call of Duty”-Jünger schreiben. Befehl ist Befehl. Trotzdem mag ich nicht, wo Riggle mich hinführt. Nämlich zur “Content Collection #1”.
Diese Sammlung ist das erste Addon für “Modern Warfare 3”, so wird´s jedenfalls via Pressemeldung verkauft. Ich brauche solche Ergänzungen nicht. Ich lade sie nicht, ich spiele sie nicht, und erst recht kaufe ich sie nicht. Mir ringen Ergänzungen in letzter Zeit zunehmend Stirnrunzeln ab. Das ist so, seit sie am selben Tag wie die Vollversion erscheinen. Seit sie nur noch in großen Paketen für dicke Knete verkauft werden. Seit ich für meine 60 Euro nicht mehr das gute Gefühl bekomme, ich hielte eine komplette Vollversion in Händen. Immer öfter scheinen mir Spielehersteller nur noch das Gefühl zu gönnen, dass sie mich nach dem Kauf gern weiter melken wollen.
Die Hochhaus-Baustelle “Overwatch”:
Schmale Laufstege sorgen für Höhenangst
und nicht selten für Falltode.
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Exakt 1600 Microsoft Punkte kostet der Download der “Content Collection #1”. Das entspricht 20 Euro. Viel Geld für überschaubare Leistung, die ich zudem gar nicht komplett in Anspruch nehme. Denn ich kriege sechs Karten, von denen ich nur zwei wirklich spielen würde wollen. “Black Box” zum Beispiel. Klarer Tipp für alle, die zwischen den Trümmern der Air Force One spannungsgeladene Häuserkämpfe erleben wollen. Ebenfalls cool: Die auf kooperatives Spiel geeichte “Spezialeinheit”-Mission “Negotiator”. In einer indischen Kleinstadt werden 35 Geiseln von Paramilitärs festgehalten. Der Clou: Beide Spieler befinden sich anfangs selbst unter den Geiseln. Spieler Eins muss einem Peiniger die Waffe entreißen; innerhalb von 25 Sekunden die Behausung verlassen; den Mitspieler finden und befreien. Danach setzt spannende Action-Dramatik ein, unterstrichen durch serientypische Zeitlupe-Momente.
Im tiefsten Russland
eine illegale Waffenfabrik
ausheben: Dieser Aufgabe
kommen zwei Mitspieler
in der Koop-Mission
“Black Ice” nach.
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Mich bringen solche Verkaufsmaschen eher zum rechnen: Was muss ein wahrer “Call of Duty”-Fan im Jahr tatsächlich investieren, sofern er sich mit der Einzelkämpfer-Kampagne nicht zufrieden geben mag? Die “Content Collection #1” erscheint vorläufig nur Xbox 360. Also nehme ich den stolzen Besitzer solch einer Microsoft-Konsole als Basis. Er zahlt im günstigsten Fall 50 Euro für die Elite-Mitgliedschaft; plus 60 Euro für die Spiele-Vollversion; plus 45 Euro für Xbox Live Gold, damit er überhaupt Zugang zum Netzwerk erhält. Das ergibt unter´m Strich 150 Euro im Jahr. Oder 12,50 Euro pro Monat. Für EIN EINZIGES Videospiel.
Das Flugzeug des US-Präsidenten ist mitten
Villengegend in Kalifornien abgestürzt.
Die Mehrspieler-Karte “Black Box” ruft
kampfbereite Retter zur Hilfe.
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Die Kohle für ein Jahr Elite-Club finanziert tatsächlich auch fast ein komplettes Jahr an Schulausbildung für ein Kind in Laos. Und pronto schießen dessen Chancen auf Selbstverwirklichung durch die Decke. Meine Freundin leistet solche Unterstützung. Wer mehr darüber wissen will, den lade ich zum Klick ein.