[german] Keine Angst vor dem Heldentod. Oder anders formuliert: Welche Spiele trennen die Harten von den Zarten. Die härtesten Mobile Games. Steigender Schwierigkeitsgrad als Trend: Darum soll es in diesem Text gehen. Du ahnst was ich meine.
Wir haben es hier wieder mal mit einem Auszug aus einem Vers zu tun, den ich für T-Online verfasst habe. Die ganze Wahrheit ist hier zu finden. Da steht dann auch was über Temple Run 2 zu lesen, und ich spreche zehn Empfehlungen für harten Stoff aus. DonDonPachi zum Beispiel, und Hyper Square.
Warum laden sich Millionen Menschen ein Videospiel auf ihr Mobiltelefon, das ihnen alle paar Sekunden ein Game Over entgegen wirft? Denn “Flappy Bird” tut genau das. Es hält dem Spieler in minimalen Zeitabständen einen
abstürzenden Vogel als Symbol seines Versagens vor Augen. Wie viele iPhones wurden wohl schon in die Ecke gepfeffert wegen “Flappy Bird”? Einzige Besonderheit von “Flappy Bird” ist der absurd hohe Schwierigkeitsgrad. Der Ungeübte wird binnen eines Augenzwinkerns das erste Hindernis berühren und scheitern. Es folgt eine niemals enden wollender Reigen aus Versuch und Scheitern, Versuch und Scheitern.
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Die Renaissance des gehobenen Schwierigkeitsgrades weckt Erinnerungen an Videospiele in den 80er- und 90er-Jahren. Wer bei der Rennsimulation “Formula One Grand Prix” von 1992 nach einem Fahrfehler seinen Boliden in die Leitplanke stopfte, der verlor halt den Sieg. Niemand konnte sein Unvermögen per Rückspulfunktion ausradieren wie heute die Piloten eines “Race Driver Grid” oder “Forza Motorsport 5”.
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Hartgesottene Gamer fühlen sich erst dann richtig gut unterhalten, wenn sie unter Druck geraten und diesem Druck nicht nur standhalten, sondern ihn besiegen. Wer sich beispielsweise dem Endless Runner “Temple Run 2” anvertraut und den Höhlen-Fluchtlauf eine nennenswerte Zeit überleben oder gar die Nordseite des Highscore-Tableau erobern möchte, der muss sein Timing und sein Reaktionsvermögen ernsthaft schulen. Software wie “Temple Run 2” spornt zum sportlichen Wettbewerb an. Sie belohnt jene, die ihre Fähigkeiten trainieren. Wer aus Fehlern lernt, seinen Verstand schärft und das Timing perfektioniert, der kann den Endgegner besiegen, die Zielflagge erreichen, die Mitspieler schlagen.
Irgendwann folgt auf den Versuch kein Scheitern mehr, sondern der Triumph: Was für ein wundervolles Hochgefühl, wenn man der Herausforderung schließlich doch den Zahn zieht. Gar nicht zu vergleichen mit dem vollautomatisch inszenierten und daher schnell vergessenen Sieg in so manch aktueller Videospiel-Produktion.